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Krimhild Grau: Die Hauptfigur
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Krimhild Grau ist die Hauptfigur des Romans neben Tankred Mazerath, ihrem Vater, und Karol Mazurek, ihrem Großvater.
Sie ist eine geradezu titanische Erscheinung, wie sie nur ein Roman und niemals die Wirklichkeit hervorzubringen vermag.
Krimhild kommt in einer deutschen Hansestadt zur Welt und wächst in dem behüteten Städtchen Finsterwalde auf.
Aus Protest gegen ihren dominanten Vater beschließt sie mit drei Jahren niemals laufen zu lernen, was ihr allerdings nicht ganz gelingt.
Ihre motorischen Fähigkeiten verlagern sich dadurch weitgehend in Arme und Hände. Mit fünf Jahren findet sie in einem unbeobachteten
Moment die Vioiline ihres Vaters und klemmt diese wie ein Violoncello zwischen ihre Knie.
Sobald sie mit der rechten Hand den Geigenbogen über die Saiten führt erklingt ein sagenhaft brillanter, verzaubernder Klang.
Ihr Vater entdeckt ihr Talent und das Wunderkind Krimhild lernt das Cellospielen. Nach Jahren als Orchestermusikerin in der Hauptstadt, führen politische Umbrüche Krimhild dann auf eine völlig neue Bahn.
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Salavatore Ildebrando: Der Autor
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Salavatore Ildebrando wuchs in Südamerika auf und genoss dort dank der privilegierten Stellung seiner Famile eine hervorragende Ausbildung.
Als sein Onkel als sozialistischer Politiker Karriere machte, wurde er zunächst sein Chaffeur und später dessen rechte Hand.
Eine Affäre mit einem blonden. blauägigen Mädchen aus der Lutheraner-Gemeinde seiner Heimatstadt weitete sich zu einem Skandal aus.
Um zu vermeiden, dass das Ansehen seines Onkels in Mitleidenschaft gezogen wurde, musste Salvatore für einige Monate das Land zu verlassen. Er ging zum Studium nach Deutschland und traf dort einen jungen politischen Aktivisten. Diesem brachte er die Sprachmelodie südamerikanischer Revolutionäre bei, was jenen zu einem begnadeten Redner wandelte, der die Zuhörer in seinen unwiderstehlichen Bann zoig. Gemeinsam wollten sie damals die Republik aus den Angeln heben, doch die große Revolution blieb aus: Der Kommunismus war gegen den Konsumismus ohne Chance.
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Gerold Keefer: Der Herausgeber
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Ich traf Salvatore in einem Antiquitätenladen in Bologna. Wir begeisterten uns beide für die gleiche Uhr, eine Atmos Allamanis du Millenaire der Marke Jaeger-LeCoultre. 1928 hatte ein Schweizer Ingenieur die Idee, die Expansion und Kontraktion eines Gases bei Erwärmung und Abkühlung als Energiequelle für einen Antrieb zu nutzen. Dieses Prinzip war schon in früheren Zeiten bekannt und wurde als Perpetuum Mobile angepriesen, was es natürlich nicht ist. Das Besondere an der Allamanis du Millenaire ist ein tausendjähriger Kalender, der im Jahr 2000 beginnt und im Jahr 3000 endet. Salvatore und ich waren uns schnell darüber einig, dass die Uhr sich damit bestens für einen deutschen Besitzer eignet. Wir trafen folglich ein Versprechen unter Ehrenmännern: Jeder von uns beiden würde die Hälfte des Preises zahlen und Salvatore würde die Uhr zunächst bekommen bis seine Lebenszeit abgelaufen wäre. Die restlichen Jahrhunderte käme sie dann in meinen Besitz. 2017 war seine Zeit dann tatsächlich abgelaufen und seitdem steht die Uhr bei mir auf dem Schreibtisch.
Etwa ein halbes Dutzend Mal besuchte ich Salvatore vor seinem Tod in Venedig - immer dann - wenn ich mit Sparkassendirektoren
dorthin zu Vertriebsveranstaltungen einer großen amerikanischen Investmentbank mit sächsischen Wurzeln eingeladen war.
Datum: 15.07.2021 / Gerold Keefer
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